Nach durchwachsenem Turnier bekamen wir als Seelenbalsam für die letzte Runde die letztgesetzte Mannschaft DJK Arminia Eilendorf zugeteilt (Buhuhuhuuuuuu … die Zweitwertung!). Nach einem ausgiebigen JuHe-Frühstück fing die Runde heute bereits um halb neun an.
Die halb-spaßige, halb-ernste Trainervorgabe war ein 4:0, was beim Team auf keinerlei große Widerrede stieß. Der Start lief in gut an und wir gingen der Reihe nach Zimmer räumen. Als ich um halb zehn zurück kam, saß Christian schon draußen und hatte seine Partie gewonnen. (Das zweite Mal als erster fertig. Nicht dass sich da was entwickelt…)
Jakob hatte entgegengesetzt rochiert, dem Gegner ein Loch in die Königsstellung gebohrt und schickte sich bereits an, nutzen daraus zu ziehen. Bald später beendete er die Partie und wir hatten schon mal sichere zwei Punkte. Bei Justus sah das noch etwa zäher aus: Er hatte einen Bauern mehr, aber es waren noch beide Türme auf dem Brett und sein Gegner hatte ihm einen „Pfahl-Bauern“ vor die Königsstellung gesetzt. Bei Clemens am Brett war irgendwas schief gelaufen; sein Gegner hatte zwei Figuren und zwei Bauern gegen einen Turm. Es gab zwar eine schwache Hoffnung auf ein ersticktes Matt aber so generell war keine Kompensation zu sehen.
Die Züge vergingen und Justus‘ Gegner doppelte seine Türme um — unterstützt durch den Pfahlbauern — sehr unangenehm in die Königsstellung einzubrechen. Doch Justus konnte durch einen Turmtausch schlimmeres verhindern. Sogar weiter: er eroberte einen zweiten Mehrbauern und machte sich daran, die Freibauern vorwärts zu treiben. Auf die erste Dame konnte sich der gegnerische Turm noch (unter Aufopferung seiner selbst) stürzen. Die gleich darauf umgewandelte zweite Dame blieb auf dem Brett und beendete recht bald die Partie.
Da saßen wir also draußen am Betreuertisch und debattierten über Clemens‘ Lage. „Er hat ja da den Turm gegen die Figur…“. „Nein es sind ja zwei Figuren für den Turm“. „Und zwei Bauern“. „Ein Bauer“. „Der Turm und der Bauer“. „Nein, die Figuren und die Bauern.“ … „Moment“. Ein neuer Blick aufs Brett war nötig. Oliver stand schon länger am Tisch und rauft sich die Haare ob der Züge des Gegners. Clemens hatte einen Turm plus Bauern gegen einen Springer. Irgendwas war schon wieder passiert. Diesmal anders rum.
Und diesmal ließ er sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen. Ein Befreiungs-Vorstoß eines gegnerischen Bauern nutzte Clemens, um ausgiebig zu vereinfachen. Übrig blieb ein Turm auf jeder Seite und zwei Bauern für Clemens. Der eine wurde — vom König begleitet — vorwärts gebracht, der andere hatte „die falsche Linie“ und wurde dem weißen König zum Fraß vorgeworfen. Auf der nun geräumten Linie vertrieb Clemens‘ Turm den König gleich wieder und ohne Verzögerung begann ein sehr flotter Brückenbau. Mit „Vollendung“ der Brücke gab Clemens‘ Gegner die Partie auf. Eilendorfs Trainer war sichtlich beeindruckt und vermutete ein ins Müsli gerührtes Turmendspielbuch.
Zum Ende des Turniers landeten wir auf dem elften Platz, was zwar zwei Plätze unter unserem Setzplatz, aber eben auch zwei Plätze über dem letzten Jahr ist. Das Team hat sich sichtlich angestrengt und doch war in kritischen Momenten oft der Wurm drin. Wir fahren heim mit der besten Vaterstettener U12 Platzierung seit 2009. Unser Team erholt sich jetzt erst einmal und wie mit allen guten Vorsätzen hoffen wir, dass wir sie nächstes Jahr nicht wieder fassen müssen 😉
Hier noch die Spiele der letzten Runde sowie die Abschlusstabelle.