Ferdinand Xiong brilliert

Spiel der Könige
Kind besiegt viele Erwachsene
Vaterstetten- Mit einer Sensation endeten die Münchner Schach-Einzelmeisterschaften der Erwachsenen. Der 12jährige Ferdinand Xiong vom Schachclub Vaterstetten landete in der höchsten Meisterklasse überraschend mit 4,5 Punkten aus sieben Runden auf den dritten Rang. Bei der Setzliste stand er noch auf Platz 20 von 20 teilnehmenden Spielern. Die Turnierqualifikation hatte er mit dem Münchner Jugendmeistertitel U18 gewonnen, die er im Vorjahr mit 5 Punkten aus 5 Runden als Elfjähriger gewann.
Seine Schachkarriere begann in der ersten Klasse, als er am Freitag den Schachübungsnachmittag in Vaterstetten besuchte. Zwei Tage später spielte er sein erstes Turnier und gewann gegen Gegner aus ganz Oberbayern. Als er in der zweiten Klasse bei den Münchner Mannschaftsmeisterschaften einen Erwachsenen deutlich besiegte, gab dieser schreiend eine Prophezeiung durch den ganzen Turniersaal: „Das wird einer“ und lobte ihn mit dem zweifelhaftes Kompliment: „Du spielst wie der Leibhaftige persönlich!“ Mittlerweile gewann Ferdinand mehrere Münchner Meisterschaften, eine bayerische Meisterschaft, landete bei Deutschen Meisterschaften weit vorne und qualifizierte sich zweimal für Weltmeisterschaften.
Neben seiner Begabung hat er bei seinen Erfolgen viel auch seinen Trainern, der Großmeisterin Elena Levuchkina, dem Internationalen Meister Thomas Reich sowie dem Großmeister Michael Prusikin, der ihn per Internet coacht, zu verdanken. Der Gymnasiast spielt in seiner Freizeit gerne Tischtennis und Fußball. An eine Karriere als Profischachspieler denkt er natürlich nicht, hierfür sind die Verdienstmöglichkeiten viel zu gering.