Sonntag, 12.Februar 2012, 16 – 17.30 Uhr
im Museum der Stadt Grafing
anläßlich der Ausstellung „Von der Krone zum Bürger“
Schachmotive in der Literatur des Zeitraums 1750-1850
Vortrag von Georg Schweiger
Presse-Informationen zum Vortrag:
Wie kein anderes Spiel hat Schach seit 1500 Jahren weltweit Millionen von Menschen in seinen Bann gezogen, hat u.a. eine herausragende kulturhistorische Bedeutung erlangt.
Schon seit seinen Anfängen hat dieses Brettspiel über sich hinausgewiesen. Spielerisch sollte man etwas über Kriegsführung, Politik, moralische Regeln, die Lebensführung etc. lernen, immer schon wurde Schach als Spiegel des Lebens und der Welt betrachtet, als etwas, das einen tieferen Gehalt transportieren kann, als Symbol, Allegorie, Gleichnis, Metapher.
Es war erotisches Spiel und pädagogisches Spiel und vieles mehr.
Seit mehr als tausend Jahren haben Künstler und Schriftsteller das Schach als wichtiges Motiv benutzt, in allen Literaturgattungen (Epik, Drama, Lyrik, Essay , Brief, Tagebuch etc.) kommt es vor.
Im Medium Literatur sollen zunächst schachliche Spuren ausfindig gemacht und sodann gedeutet werden, Spuren, die sich auch in der Grafinger kunst-und kulturgeschichtlichen Ausstellung in einem anderen Medium zeigen.
Ausgangspunkt ist die Ausstellung selbst. Sie ist klein, aber fein und beschränkt sich auf wenige ausgewählte Aspekte., auch auf einen relativ kleinen Ausschnitt aus der Geschichte, nämlich die Zeit zwischen 1750-1850, in vielerlei Sinn die „Sattelzeit“ der Moderne, eine Zeit des großen gesellschaftlichen Wandels und Umbruchs, nicht nur was das Schachspiel betrifft.
Durch eine „er-lesene“ Kulturgeschichte des Schachspiels sind auch Einsichten für die Geschichte der Kultur im Ganzen zu erwarten.
Ausgehend von Grafiken und Stichen im ersten Ausstellungsraum ( per Beamer auf eine Leinwand projeziert) werden vergleichbare Stellen in der Weltliteratur vorgestellt, wobei die wichtigsten Zitate auf einem Handout an die Besucher verteilt werden.
Der Vortrag beschränkt sich dabei – ausgehend von der Bildenden Kunst- hauptsächlich auf das Thema Frauen am Schachbrett und Schach als Liebesallegorie..
Ein ungewöhnlicher Aspekt angesichts der Tatsache , dass Schach in unserer Gegenwart eine fast ausschließliche Männerdomäne geworden ist. ( was aber nicht immer so war und ganz bestimmte Gründe hat).
Schriftsteller, die zitiert und besprochen werden, sind u.a.Goethe, Lessing, Jean Paul, Wilhelm Heinse, Friedrich Rückert, Benjamin Franklin, Edgar Allan Poe, Alexander Puschkin , Iwan Turgenjew, Anne Bronte, Thomas Hardy,
Verblüffende Entdeckungen sind zu erwarten.
Georg Schweiger