Mit Hans-Helmut Krause aus Landshut lud der SC Vaterstetten einen Experten auf dem Gebiet zu einem Workshop ein.
Der gebürtige Vaterstettener erläuterte zuerst, wie man ehrenamtliche Helfer finden kann. Unablässig hierfür ist eine klare Aufgabenbeschreibung über die Tätigkeit und die Qualifikation. Deutsche sind beim Fragen nach Hilfe nicht besonders geschickt, lautete eine vermutlich richtige Theorie von ihm. Wichtig ist, dass die ehrenamtlichen Helfer vom Verein gezielt gefördert werden, hier hat der Bayerische Landessportverein viele Angebote auf Lager. Zusätzliche Qualifikationen in Aus- und Weiterbildung sind Investitionen und zahlen sich langfristig aus.
Wichtig bei der Führung von Ehrenamtlichen ist natürlich die Persönlichkeit des Abteilungsleiters. „Wer viel macht, macht viele Fehler. Wer wenig macht, macht wenig Fehler. Wer keine Fehler macht, wird befördert!“, sollte im Verein nicht gelten. Zudem kann man nicht mehr als sieben Leute effektiv führen. Hans-Helmut Krause betonte die Wichtigkeit der Transparenz. Die Leute im Verein wissen nicht, was ein Vorstand macht und kennen das Tagesgeschäft nicht. Dies riet er allen Vorständen, zu ändern.
Anschließend ging er auf die Veränderungen in Sportvereinen in den letzten 30 Jahren ein. Es wird immer weniger, dafür größere Vereine geben, die immer mehr mit haupt- und nebenberuflichen Angestellten arbeiten. Dafür wird die Zahl der Sportvereinsmitgliedern weiterhin kontinuierlich steigen.
Bei der Frage, wie Vereinsarbeit geleistet wird, riet er allen Vorständen, viel Arbeit an Experten weiterzudelegieren. Anbetrachts starker Konkurrenz wie VHS, Fitnessclubs wird es immer schwieriger, Leute für Trainertätigkeiten ehrenamtlich zu engagieren.
Anschließend gab er Tipps, wie man die Attraktivität der Vereine steigern kann.
Die Attraktivität für Ehrenamtliche besteht in Entwicklungsmöglichkeiten, Anerkennung, Transparenz und Projekten, in denen die Ehrenamtlichen eigenverantwortlich arbeiten können.
Walter Rädler, Vorstand des SC Vaterstetten bedankte sich für den ausgezeichneten Vortrag und bei den teilnehmenden Vereinsfunktionären für ihr Engagement. Als überzeugter Anhänger altmodischer Theorien meint er trotzdem weiterhin, dass das Ehrenamt insbesondere bei Jugendlichen persönlichkeitsfördernd in jeder Hinsicht ist und sich später im beruflichen und privater Hinsicht auf vielerlei Art und Weise auszahlt. „Bei einem Ehrenamt vergießt man wesentlich mehr Herzblut als bei einem Job und macht ihn deswegen wesentlich besser“, lautet seine Theorie, deswegen setzt er bei der Vaterstettener Schachjugend weiterhin auf das reine Ehrenamt.
Ehrenamtliche finden – fördern – führen
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Jul